Wie arbeiten die BIO-Bäuerinnen und BIO-Bauern?
BIO-Landwirte verzichten auf leichtlösliche mineralische Düngemittel (Kunstdünger)
Sie erhalten und steigern die Bodenfruchtbarkeit durch regelmäßige Zufuhr organischer Masse, wie Humus, Mist, Kompost, etc. Sie achten auf vielseitige Fruchtfolgen im Ackerbau. Sie verwenden widerstandsfähige Sorten, Leguminosen, Kleegras als Zwischenfrüchte und Untersaaten zur Düngung, Bodendurchwurzelung und Durchlüftung. Nur der Einsatz von natürlichem, organischem Dünger und Urgesteinsmehl ist erlaubt.
BIO-Landwirte verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel
Sie verwenden Nützlinge und „resistente Sorten", Pflanzenpräparate und „altes Wissen" statt Pestizide. Mechanisches Hacken und Striegeln zur Beikrautregulierung sind wichtige Maßnahmen. Die bedeutungsvollen Bodenlebewesen können sich gut entfalten, da keine chemisch-synthetischen Mittel den Boden belasten. Ein gesunder Boden bringt gesunde Pflanzen hervor. Diese tragen zur Gesunderhaltung der Tiere bzw. als Lebensmittel zur Gesunderhaltung der Menschen bei.
BIO-Landwirte achten auf Kreislaufwirtschaft. „Die 4 Elemente“ des Betriebskreislaufs sind: Boden, Pflanzen, Tiere, Menschen.
Der gesunde Boden wird durch eine Vielzahl an Bodenlebewesen, wie Bakterien, Pilze, Regenwürmer und Insekten, bevölkert. Diese bauen aus Pflanzenresten und organischem Dünger den Humus auf und ernähren die Pflanzen. Bodenlebewesen bauen die Krümelstruktur und binden den Luftstickstoff. Pflanzen leben mit dem Boden in Symbiose, das heißt, die Pflanzen, v.a. Leguminosen, ernähren den Boden und der Boden ernährt wiederum die Pflanzen. Die Pflanzen ernähren Tiere und Menschen. Die Tiere am BIO-Hof erhalten vorwiegend hofeigenes, 100% biologisches Futter und produzieren den Dünger für die Felder.
BIO-Landwirte müssen ihre Tiere artgerecht halten!
Es dürfen ausschließlich BIO-Tiere am Hof gehalten werden. Alle Tiere haben Auslaufmöglichkeit und müssen auf die Weide gehen können, wann immer es die Witterung erlaubt. Die Tiergesundheit ist in erster Linie durch vorbeugende Maßnahmen zu sichern, der Einsatz von Hormonen oder Wachstumsförderern ist verboten. Wenn Antibiotika nötig sind, ist die Einhaltung doppelter Wartezeiten vorgeschrieben. Homöopathie (Globuli) wird gerne verwendet.
Die Grundsätze einer artgerechten Tierhaltung sind:
- ausreichend Platz im Stall (ist gesetzlich genau geregelt)
- natürliches Licht
- Stroh, Beschäftigungs- und Bewegungsmöglichkeit
- Auslauf und Weide
- BIO-Futter und jederzeit Zugang zum Wasser
BIO-Tiere bekommen nur biologische Futtermittel - kein genmanipuliertes Futter und kein Tiermehl! Daraus ergibt sich auch ein begrenzter Zukauf von Futtermitteln.